Loire-Tal

4. Tag

Der erste Tag ohne Zielstress. Das heißt ausschlafen und gemütlich frühstücken selbst gekocht. Nach ausführlicher Planung war unser erstes Ziel die Abtei von Fontevrault. Hier suchten und fanden wir unter anderem das Grab von Richard coeur de Lion (Löwenherz). Die Geschichte dieser Abtei ist sehr bewegt und spannend. Ein Audioguide ist auf jeden Fall zu empfehlen. Danach hatten wir uns eine Stärkung verdient und wir fanden ein gutes kleines Lokal, wo wir echtes franz. Essen probierten, dass doch ganz gut mundete. Noch ein kleiner Spaziergang durch das Dorf und wir waren bereit für das erste Schloss an der Loire. Ca 30 km und wir sahen schon ein prächtiges Schloss vor uns. Die Eintritte bewegen sich zw. 10 und 15 Euro. Also flott bezahlt und los ging es. Auch hier hat sich der Audioguide bezahlt gemacht und uns einiges über die doch recht abwechslungsreiche Geschichte des Anwesens nähergebracht. Das Schloss Ussé wird auch mit dem Dornröschen Schloss verglichen, und wir auch so dargestellt, Es wird dieses Märchen mit lebensechten Puppen nachgestellt und auch sonst sind überall Puppen in Kostümen dargestellt, die das Interieur aufputzen sollen. Dieses Schloss ist in Privatbesitz und die Familie wohnt darin, daher ist nicht alles zu besichtigen, aber es gibt mehr als genug zu sehen. Der Schlossgarten ist wunderschön nach der Gartenarchitektur von Versaille angelegt und lädt zum Lustwandeln ein.

Das Wetter wurde immer sonniger, und wir hatten Lust mit offenem Dach an der Loire entlang zu fahren, auch hier herrscht wunderbare Ruhe um die Seele baumeln zu lassen.

Jetzt noch ein gutes Abendessen im Appartement und den Abend am Balkon genießen.

Abtei Fontevrault

Schloss Usseé

Tag 5

Heute hatten wir den ersten Tag mit viel Regen. Aber wenn Englein Reisen haben sie auch Glück, und bei unseren Besichtigungstouren hatten wir keinen Regen und sogar etwas Sonne.

Unsere erste Station war heute das Schloss Clos Luce. Hier haben wir wieder viel dazugelernt. Hier hat Leonardo da Vinci die letzten 3 Jahre seines Lebens verbracht, als Gast von Franz I. 1519. Hier konnte er Malen und Bauen und Studieren, und der König hat alles bezahlt. Cool. Das Besondere auf dem Gemälde weiter unten ist, dass hier der Hausherr persönlich den sterbenden Leonardo in Armen hielt. Heute sind viele seiner Erfindungen im Schlosspark originalgetreu nachgebaut und zum Teil benutzbar. Selbst in Vinci war das nicht so eindrucksvoll, wie hier. Er hat hier auch einen eigenen Garten mit See angelegt, also echt sehenswert, Nach einem guten Mittagessen (Burger) fuhren wir im strömenden Regen zur nächsten Station Schloss Chenonceaux. Dieses Bauwerk ist direkt an und über die Cher, ein Nebenfluß der Loire, gebaut. Hier hatte Katharina von Medici, die ja die Witwe eines franz. Königs, Henri der Zweite, war ihren Witwensitz, und hat sehr umtriebig die Geschicke ihrer Söhne am franz. Thron gelenkt. Der spätere Besitzer hat dann im 1. Weltkrieg einen Teil seiner Stallungen zu einem Militärspital umbauen lasse, worin in etwa 2000 verwundete Soldaten auf Kosten des Besitzers gepflegt wurden. Der Garten ist auch hier groß genug um Jagen zu gehen. Kaum hatten wir alles gesehen, begann es wieder heftig zu Regnen. Auf Grund des Regens beschlossen wir zurück ins Quartier zu fahren, und da noch gemütlich Abend zu essen und in Chinon zu bummeln.

Angeblich sind die nächsten Tage sonnig, somit haben wir bereits neue Pläne gemacht und freuen uns auf morgen.

Schloss Chenonceaux

Schloss Clos Luce

 

 

Tag 6:

Was für ein Tag…. in der früh schon blauen Himmel und Sonnenschein, nachdem es die halbe Nacht geregnet hatte und die Vögel sangen bereits ab 5 Uhr ihr Lied. Macht nichts, wir haben eh schlecht geschlafen. So starteten wir in Richtung Saumur, eine Stadt mit, eh schon wissen, Schloss und mit einer, besser gesagt der Reiterschule in Fankreich. Da wir wieder unser Cabriofeeling wollten, fuhren wir in unserer Ortschaft gleich mal über die Brücke der Vienne und dann sofort am linken Ufer Richtung Saumur. Die Strasse war klein, wir benutzten kein Navi, da nach Karte der Weg richtig war. Die Strasse wurde noch enger und plötzlich nicht mehr befestigt. Wird schon gehen, war unser Tenor, bis wir plötzlich merkten, dass der Wagen quasi unlenkbar in den Spurrillen des Hohlweges gefangen war. Jetzt machte ich auch noch den Fehler stehen zu bleiben um die Lage zu sondieren, ganz schlecht. Natürlich hängten wir fest, da hätte auch Margit`s Angebot zu schieben nichts geholfen. Doch da im Leben Zufälle oft nützlich sind haben wir uns selbst gerettet. Auf der Fahrt nach Frankreich hat Margit die Bedienungsanleitung unseres Wagens studiert, und da wir keinen Tempomat haben und dort aber besagten Knopf haben, wussten wir, dass man ASR, ESP, usw. mit diesem Taster ausschalten kann, gesagt getan, mit viel Bauchweh und anschließendem Schwung schafften wir es bis zur Hauptstrasse.

Jetzt gings weiter zu dieser Ortschaft, wo wir diesmal das Castell nur von Außen besuchten. Das Besondere hier war der Ausblick auf die Loire, da unmittelbar vorher 2 Flüsse in den Fluß münden und der hier die Breite der Donau erreicht hat. Dann gings in die vieux ville, wo wir uns zum ersten Mal entschlossen ein französisches Mittagsmenü, 3-gängig, zu bestellen. schaut euch die Bilder an, es war ausgezeichnet, aber die Worte verlorenes Ei, Schweinebäckchen usw. erklären unser Menü. Jedenfalls hat es uns beiden gemundet und wir haben dabei ca. 2 h pausiert.

Dann starteten wir zur Reiterschule, wo wir eine englische Führung bekamen. Die Hohe Kunst der Dressur, Spring und Military wird dort in 4 jähriger Ausbildung gelehrt, im Anschluss darf sich der Reiter Reitlehrer und Wettkämpfer nennen. Auch das Militär hat hier seine Spitzenreiter untergebracht, leicht zu erkennen, da diese keinen Helm sondern die Kappe tragen. Bei der letzten Olympiade stammte der Goldmedailliengewinner in Dressur aus dieser Schule.

Weiters habe wir noch eine Felsensiedlung besucht in Louress-Rochemenier, wo sie einen Baurnhof, der bis in die 1950er Jahre noch betrieben wurde als Museum einrichteten. So will mann glaube ich nicht wohnen, es erschien uns feucht und duster, aber auch sehr interesant.

Noch ein kurzer Ausflug nach Langeaise um die dortige Burg zu besichtigen, dafür waren wir aber zu spät, also Fotos von Aussen und ab nachhause.

Vermutlich wäre es klug im Loiretal ein Fahrrad zu mieten und 4 Wochen hierzubleiben, denn in all den Schlössern gab sich die gesamte Welt der Sonnenkönige eine Tête-à-Tête, es gibt genug zu entdecken. Vielleicht hat ja einer unserer Leser Lust diesen Flecken Erde mal zu besuchen.

Auto nach Gatschfahrt

Speisekarte

Le Cadre Noir de Saumur

Village Troglodytique

Schloss Langeais

 

 

Tag 7:

Na was machen wir heute? Schon lange kein Schloss besichtigt, oder? Das größte der Loireschlösser müssen wir uns noch anschauen das Chateau Chambord. Zuerst gings aber nach dem Frühstück zur Autowäsche, denn ich wollte keinesfalls mit einem Fahrzeug, dass einem Traktor nach nasser Feldarbeit glich, Wiese in allen Radkästen hatte, und kiloweise Schlamm am Unterboden hatte weiterfahren. 4€ und mit dem Dampfstrahler zurande kommen, löste dieses Problem. So erreichten wir nach ca 1,5 h Fahrt, 30 km davon entlang der Loire, auf der Seite wo gerade keine Schlösser waren, so konnten wir die am anderen Ufer fotografieren, den Schlosspark von Chambord, der etwa die Größe der Innenstadt von Paris hat. Kurze Zeit später erreichten wir den Parkplatz und warfen den ersten Blick auf das Bauwerk. Es blieb uns fast die Luft weg, einfach nur riesig und pompös, schön und teilweise Baustelle. So wussten wir, die Entscheidung hierher zu fahren war voll und ganz richtig, sowas muss man gesehen haben. Tickets waren gar nicht so teuer, Audioguide mit Ipad musste auch her um einiges zu der Geschichte zu erfahren. Damit möchte ich Euch aber nicht langweilen, wir haben jedenfalls 3 Stockwerke und die Terasse besucht, vermutlich nicht einmal 1/4 der Zimmer und ich habe mich nicht mehr ausgekannt wo jetzt der Ausgang war. Man merkt bei all diesen Bauwerken an den Gemälden dass das Sonnenreich der Ludwigs X…. sehr mit Österreich verbunden war.

Im Anschluss gönnten wir uns als kleine Stärkung Crepes, ich mit Zucker und Zitrone und Margit mit Apricot. Der weitere Weg führte uns nach Loches, einer alten Königsstadt, wo wir außer einem Stadtrundgang nur mehr Abendessen gehen wollten. Gefehlt ,“Manger“ (Essen) erst ab 19 Uhr, so kehrten wir auf dem Heimweg noch bei einem Restaurant an der Strasse ein. Olàlá 2 Sterne, das wird teuer. Alle sprachen nur Französich, ich wollte einen Weisswein gespritzt, und erfuhr vom entsetzten Kellner: So etwas trinkt man hier nicht, vin seule on naturel! 2x Gruß aus der Küche zur Vorspeise, als Hauptspeise ein Steak mit eingedickter Weinsauce aus der Region, mit einer Schüssel Salat und als Dessert kleine Küchlein als Adieu von der Küche. Es war excellent, wir waren satt und die Rechnung war auch nicht übertrieben hoch. Und ich war stolz auf meine Sprachkenntnisse.

Bonne nuit euch Allen, bei uns wird es morgen stessiger, wir reisen weiter. Adieu “ Val de Loire “

Gruß aus der Küche

Schloss Chambord

 

Tag 8:

Wahnsinn schon der 8. Tag, hier mal einige Daten: Bis heute sind wir 2500 km gefahren, gut 2/3 davon mit offenem Dach, haben 5 mal getankt und einen Durschnittsverbrauch von ~ 7l/100km. Wir waren in 4 verschiedenen Unterkünften, wobei das heutige Hotel in St. Malo das Beste scheint. Frühstück würde ich keines empfehlen, da es sich meist nur um ein Minimalfrühstück wie in billigen italienischen Hotels handelt.

Nun zum heutigen Tag. Wir sind früher aufgestanden, da bis 10 Uhr das Apartment geräumt sein musste und wir auch noch die Burg Chinon besuchen wollten. Zur Burg, erbaut im Mittelalter, teilweise sind noch die königlichen Gemächer erhalten. Margit wusste, Könige reisten von Schloss zu Schloss ( Burg ) und blieben solange bis die Latrine voll war, dann ging es weiter. Keine falschen Gedanken, unsere Latrine war nicht voll. Mit frischen Erd – und – Himbeeren versorgt starteten wir Richtung St.Malo bei schönem Wetter und ausgezeichneter Laune. Unterwegs holten wir uns in einem Supermarche 1 Grillhenderl ( eigentlich wollten wir ein Sandwich, aber das Henderl sah wesentlich besser aus ), aßen es am Parkplatz mit Baguette und Wasser. Das hatte was für sich und machte Spaß. Dann fuhren wir weiter und kamen in ein Gewitter dass sich schon seit einer Stunde abzeichnete. Plötzlich fuhren die Franzosen nur mehr 40 km/h da aus den Seitenstraßen sich schlammiges Wasser auf die Hauptstraße ergoss. So waren Schlangenlinien das einfachste Mittel eventuellen Untiefen auszuweichen. Wir erreichten St. Malo ca 1/2 Stunde später als gedacht. Nach kurzer Rast starteten wir vom Hotel ins alte Zentrum und wurden richtig überrascht, dass es hier ein Tummeln wie auf dem italienischem Corso gibt. Ein Besuch am Strand und entlang der alten Stadtmauer hob unsere Stimmung. Ein Besuch beim Franzosen auf eine wirklich gute Pizza war noch der krönende Abschluss. Da wir Müde waren sind wir früh ins Hotel und hier gibt es zu unserer Überraschung auch noch deutsches Fernsehen – Hurra.

Burg Chinon